Unterrichtsmaterial Legasthenie

Was ist Legasthenie und LRS  – Symptome   

Legasthenie

Legasthenie ist eine biogenetisch bedingte Entwicklungsstörung der Lese-und Rechtschreibfähigkeiten. Sie wird als Teilleistungsstörung bezeichnet, da die betroffenen Kinder meist nur im Lesen oder der Rechtschreibung – oder auch in beiden Bereichen – schlechte schulische Leistungen zeigen.

Die Betroffenen verarbeiten über die Sinne aufgenommene Informationen zu ungenau, da ihre Sinneswahrnehmungen nicht ausreichend synchron verarbeitet werden. Daher müssen sie sich mit Buchstaben und Wörtern in verschiedener Weise auseinandersetzen. Eine gezielte Förderung der Sinneswahrnehmung ist deshalb sehr wichtig! Bekommen sie diese Hilfe, können auch legasthene Kinder lesen und schreiben lernen.

Symptome einer Legasthenie:

  • Werden ähnlich klingende/aussehende Buchstaben verwechselt

  • Langsames Schreibtempo

  • Schriftbild undeutlich bis unleserlich

  • Deutsch wird abgelehnt

  • Groß- und Kleinschreibung fehlerhaft

  • Werden ähnlich klingende/aussehende Worte verwechselt

  • Werden Worte im Satz ausgelassen

  • Hohe Fehleranzahl

  • Satzzeichen gar nicht oder fehlerhaft gesetzt

  • Sinn des Gelesenen nicht verstanden

  • Dehnungen oder Schärfungen fehlerhaft

  • Harte und weiche Mitlaute verwechselt (b, p, d, t, g, k)

  • Probleme beim Abschreiben von Texten

  • Schwierigkeiten im Merken des Alphabets

 LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche)

LRS kann durch bestimmte Ereignisse im Leben eines Kindes hervorgerufen werden. Es handelt sich um ein „erklärliches“ Problem beim Lesen und/oder Schreiben erlernen, welches durch besondere Lebensumstände oder Belastungen (Krankheit, Schulwechsel, Scheidung etc.) hervorgerufen wird. Entspannt sich die Situation für das Kind wieder, verschwindet dieses Lernproblem bei gleichzeitigem vermehrtem Üben allmählich. Man spricht daher auch von einer „vorübergehenden Lese-Rechtschreib-Schwäche“.

Arbeitsblätter zum Sofortdownload

Deutsch

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

4. Klasse

AFS Methode

A  –  Aufmerksamkeit

Anwendung verschiedener Techniken und Übungen zur Steigerung der Aufmerksamkeit.

F   – Funktionen der Sinneswahrnehmungen

Optik & Akustik – Differenzierung – Gedächtnis – Serialität 

Raumwahrnehmung & Raumorientierung & Körperschema

S – Symptomtraining

Motivation und Verantwortung

Akustik

Akustische Differenzierung

Das Unterscheiden von ähnlich klingenden Buchstaben und Wortkombinationen.

Akustisches Gedächtnis

Das Merken von gesprochenen Buchstaben und Wortkombinationen.

Akustische Serialität

Das Erkennen, in welcher Reihenfolge Buchstaben und Wörter gesprochen worden sind.

Optik

Optische Differenzierung

Bezeichnet man als Leistung, verschiedene Buchstaben, die eine Ähnlichkeit haben, auseinanderzuhalten.

Optisches Gedächtnis

Das Merken der verschiedenen Buchstaben und Bilder über einen längeren Zeitraum.

Allgemein

Optische Serialität

Das Erkennen, in welcher Reihenfolge Buchstaben geschrieben sind.

 

Das Training orientiert sich an der AFS-Methode nach Kopp-Duller, die international angewandt wird. AFS steht für die einzelnen Förderbereiche: Aufmerksamkeit, Funktionen (Wahrnehmung) und Symptomatik (Lesen und Schreiben). Es wird – anders als bei der Nachhilfe – also auch an den Ursachen gearbeitet. Die AFS-Methode stellt kein Patentrezept dar, sondern eine offene Vorgehensweise, die individuell an den jeweiligen Schüler angepasst wird. Jede Legasthenie ist anders und wie ein und dieselbe Brille nicht für alle fehlsichtigen Menschen hilfreich ist, so kann auch nicht eine konkrete Vorgehensweise allen legasthenen Menschen weiterhelfen. Es ist also wichtig durch eine genaue Anamnese herauszufinden, wo die Schwächen und Stärken des Einzelnen liegen, um genau daran und damit zu arbeiten.